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„Dem unsterblichen Walzerkönig“

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2025 jährt sich der Geburtstag von Johann Strauss, Sohn (1825–1899), einem der bedeutendsten Komponisten und meistgespielten Musiker Österreichs, zum 200. Mal. Diesem Anlass widmen sich in Wien zahlreiche Jubiläumsfeierlichkeiten und Ausstellungen. Strauss wurde wie kaum ein anderer österreichischer Komponist (außer vielleicht Mozart) mit Denkmälern, Gedenktafeln, Skulpturen, Filmen, Straßen und Plätzen sowie insbesondere auf Briefmarken, Banknoten, Münzen und Medaillen verewigt.

Das Wiener Münzkabinett präsentiert in einer Sondervitrine im Rahmen seiner Ausstellungsserie Curator’s Choice eine Auswahl von zwölf numismatischen Denkmälern von Johann Strauss. Sie alle präsentieren das Porträt des Walzerkönigs und spiegeln damit nicht nur die Person, sondern vor allem sein Wirken und Vermächtnis wider. Er gilt als Identifikationsfigur in der Zweiten Republik, sein Bild ist eng mit der bis 2002 währenden Ära des Schillings verbunden.

Als Sohn des Wiener Kapellmeisters Johann Strauss (Vater) 1825 in Wien geboren, kam er bereits früh mit Musik in Berührung und schlug dieselbe Laufbahn als Komponist und Dirigent ein. Im Unterschied zu seinem Vater sprach er mit seinen Konzerten jedoch hauptsächlich jüngere, an Neuem und Innovativem interessierte Besucherschichten an. Sein Œuvre umfasst Polkas, Märsche, Quadrillen, Walzer und Operetten. Der Walzer wurde durch Strauss musikalisch zum Inbegriff der Wiener Biedermeierzeit und führte zur Blütezeit der Tanzmusik. Seine Operetten Die Fledermaus und Der Zigeunerbaron zählen zu den meistgespielten Werken für das Musiktheater. Mit seiner Komposition An der schönen blauen Donau … schuf er nicht zuletzt die inoffizielle Hymne der Österreicher*innen. Seine Konzerttourneen brachten ihn von Österreich durch ganz Europa bis nach Russland und schließlich sogar in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Aufgrund seiner Beteiligung an den revolutionären Aufständen von 1848 wurde Strauss erst 1863 zum k. k. Hofballmusik-Direktor ernannt. Ab diesem Zeitpunkt leitete er sämtliche vom Wiener Hof veranstaltete Bälle und bekam für seine Verdienste 1871 den Franz-Joseph-Orden verliehen. Johann Strauss war drei Mal verheiratet. Für seine dritte Ehe legte er 1886 die österreichische Staatsbürgerschaft nieder und wurde zum Bürger des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha. Bis zu seinem Tod 1899 blieb er Bürger von Coburg, war Wien aber dennoch verbunden. Er erhielt ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.


Die Ausstellungsvitrine ist ab 27. Jänner 2025 zu sehen!


Bild: Anton Scharff (1845–1903), Medaille auf das 50-jährige Künstlerjubiläum, 1894, Bronze, MK 1186/1914B