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Curator's Choice: Aufstieg einer Weltmacht in Persien: das Sasanidenreich (224–651)

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Vor 1800 Jahren entstand im heutigen Iran eine neue Weltmacht: das Reich der Sasaniden. Sein Begründer, Ardashir I. (reg. 224–240), war der lokale Herrscher von Persis im Süden des Landes. Am 28. April 224 besiegte Ardashir den letzten parthischen König Ardawan/Artabanos IV. (reg. 216–224) in der entscheidenden Schlacht von Hormozdgan.

Die Ausstellungsserie Curator’s Choice des Münzkabinetts widmet sich nun ab 22. Oktober in einer Vitrine den Münzen der sasanidischen Herrscher. Sie zeigen auf der Vorderseite eine Büste des jeweiligen Königs mit einer individuellen Krone. In der mittelpersischen Legende auf der Vorderseite seiner Münzen wird Ardashir I. als »Die Mazda-verehrende Majestät, Ardashir, der König der Könige der Iranier, dessen Geschlecht/Bild von den Göttern ist« bezeichnet. Die Rückseiten stellen immer einen zoroastrischen Feueraltar dar, umgeben von der Legende »Feuer des Ardashir«. Dies steht für das heilige Feuer, das jeder sasanidische König zu Beginn seiner Regierung entzündete.

Mehr als vier Jahrhunderte lang herrschten die Sasaniden über ein riesiges Gebiet von Transoxanien im Osten bis Mesopotamien im Westen; dieses Territorium nannten sie Ērānšahr, wörtlich »das Reich der Iranier«. Sie stiegen zu einer Weltmacht auf und waren der mächtigste Gegner des Römischen Reiches.

Die Regierung von Ardashirs Sohn und Nachfolger Shapur I. (reg. 240–272) ist geprägt von militärischen Auseinandersetzungen mit dem Römischen Reich. Der junge Kaiser von Rom, Gordianus III. (reg. 238–244), der 243/44 in das Sasanidenreich einfiel, erlitt in der Schlacht von Mesiche (heute West-Irak) eine vernichtende Niederlage und verlor sein Leben. Infolgedessen schloss sein Nachfolger Philippus Arabs (reg. 244–249) gegen die Zahlung von 500.000 denarii einen Friedensvertrag mit Shapur. Dieser Frieden spiegelte sich auch in der Münzprägung von Philippus wider: In Antiochia prägte er Münzen mit der Legende PAX FVNDATA CVM PERSIS (»Frieden [ist] geschlossen mit den Persern«). Der Frieden hielt jedoch nicht lange. In den 250er Jahren, unter Kaiser Valerianus (reg. 253–260), begann eine neue Reihe römisch-persischer Kriege. In der Schlacht von Edessa 260 erlitten die Römer eine weitere demütigende Niederlage. Valerianus wurde von Shapur gefangen genommen und verbrachte den Rest seines Lebens in persischer Gefangenschaft.

Die Sasaniden etablierten ein robustes, einheitliches Geldsystem, das sich erheblich von dem ihrer parthischen Vorgänger unterschied. Gleichzeitig durchlebte Rom eine schwere Wirtschaftskrise. Um die Mitte des dritten Jahrhunderts erreichte die sasanidische Silberdrachme einen Feingehalt von etwa 94 %, während der römische Antoninian weniger als 45 % Silber enthielt und in den 260er Jahren zu einer Kupfermünze wurde. Dies verdeutlicht den Wert und die Macht der neuen sasanidischen Währung, von der die Römer nur träumen konnten.

Die Münzen spiegeln damit nicht nur die Geschichte eines einstigen Weltreichs und seiner Herrscher wider, sondern bieten auch einen Einblick in die Wirtschaftsgeschichte der Antike.

Die Ausstellungsvitrine ist ab 22. Oktober 2024 zu sehen!

Bild: Sasanidenreich, Drachme des Ardashir I. (reg. 224–240) mit Zinnenkrone