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Curator's Choice: 300 Jahre Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656–1723)

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Architekt, Bildhauer und Medailleur des österreichischen Barock

Fischer von Erlach zählt zu den bedeutendsten Barockarchitekten im europäischen Raum. In seinen aufwendigen und dekorativen Entwürfen kombinierte er Elemente aus unterschiedlichen historischen Stilen im Sinne eines Gesamtkunstwerks. Die Karlskirche, die Hofbibliothek (heute Nationalbibliothek), die Hofstallungen (heute Museumsquartier) und die Schlossanlage von Schönbrunn sind nur einige seiner bekanntesten Prachtbauten für Wien. Für die Umsetzung seiner aufwendigen Projekte arbeitete Fischer stets mit Bildhauern aus seinem Umfeld zusammen. Er ist auch der Autor des einflussreichen Architekturtraktats „Entwurff einer Historischen Architektur“ (1721). Darin dokumentiert und inszeniert er die Geschichte der Architektur; das Werk sollte den Baumeistern seiner Zeit als Leitfaden dienen, auch im Hinblick auf eine habsburgische Repräsentation in unterschiedlichen Facetten. Darüber hinaus wurden seine Bauten später von anderen Medailleuren zum Ruhm der Auftraggeber in Gold- und Silbermedaillen verewigt.

Neben seiner Tätigkeit als Architekt versuchte Fischer sich noch zu Beginn seiner künstlerischen Karriere Ende der 1670er Jahre als Medailleur. Zwei bronzene Gussmedaillen im Auftrag für den spanischen Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom zeugen davon.

Von Fischer von Erlach selbst kennen wir einige wenige Porträts, darunter eine prominente Darstellung im Deckengemälde von Julius Victor Berger im „Goldenen Saal“ der Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum Wien und in einer Medaille, die von einem seiner Schüler – Bengt (Benedikt) Richter – um 1719 angefertigt wurde.

Anlässlich des Jubiläumsjahres 2023 widmet sich eine Vitrine im Münzkabinett im Rahmen der Ausstellungsserie Curator's Choice den Medaillen zu Johann Bernhard Fischer von Erlach.

Noch bis 30. November 2023 zu sehen.