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Ausstellungsvorschau 2024: Anton Domanöck und ein Frühstücksservice für Maria Theresia

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Die kommende Sonderausstellung des Münzkabinetts Wien "Prunk & Prägung - die Kaiser und ihre Hofkünstler" widmet sich erstmals Künstlern, die im höfischen Umfeld der habsburgisch-(lothringischen) Herrscher arbeiteten und hier kunstvolle Meisterwerke in Form von Medaillen und plastischen Werken schufen. Im Vorfeld der Eröffnung im Februar 2024 stellen wir einige ausgewählte Meisterwerke vor, die dann im Original vor Ort betrachtet werden können.

Den Beginn machen Anton Matthias Domanöck (1713–1779) und das Frühstücksservice für Maria Theresia von 1750. Die Garnitur aus hochkarätigem Gold, Ebenholz und Porzellan umfasst mehr als 70 Einzelteile. Sie zählt zu den wenigen weltweit erhaltenen Ensembles dieser Art und gilt als Hauptwerk der Wiener Goldschmiedekunst des 18. Jahrhunderts. Das so genannte „Goldene Nachtzeug“ ist in einem Nachtrag zum Schatzkammerinventar von 1773 verzeichnet: „das goldene Nachtzeug von weyland Ihrer K.K.A. Majestät der Kaiserin“ wurde im Jänner 1781 vom Geheimen Kammerzahlmeister an die Schatzkammer übergeben. Unter „Nachtzeug“ werden das aus Tellern, Schokolade-, Kaffee- und Teegefäßen bestehende Frühstücksservice für Maria Theresia und die um Rasiergeräte erweiterte Toilettegarnitur für Franz I. Stephan verstanden. In ihrer Formensprache sind die ziselierten und floral dekorierten Tassen und Gefäße dem Rokoko verpflichtet. Beide Ensembles standen wohl niemals in Verwendung und dienten als Schauobjekte zur imperialen Repräsentation.

Domanöck ist vor allem für seine Porträtmedaillen bekannt, wie etwa jene für Franz I. Stephan und Maria Theresia auf die vierfach gesicherte Thronfolge durch männliche Erben von 1754.

Auf dem Avers finden wir das Herrscherpaar im gestaffelten Doppelporträt nach rechts. Beide werden durch Lorbeerkränze ausgezeichnet. Während Franz I. Stephan mit Schuppenpanzer und darüber liegendem durch Hermelinpelz verbrämtem Mantel gezeigt wird, sehen wir Maria Theresia in einem einfachen, ohne barock-dekorativem Schmuck ausgestatteten Kleid. Lediglich der Faltenwurf weist auf einen Umhang hin. Auf dem Revers sind die vier Söhne des Kaiserpaars dargestellt, ebenfalls im gestaffelten Brustbild. Während die jüngeren Joseph, Karl Joseph und Peter Leopold lediglich im Harnisch und in Spitzenkleidung auftreten, wird Josef als Erstgeborener und Thronfolger – ab 1780 als Josef II. Kaiser – durch einen ziselierten Panzer und zusätzlich durch den Orden vom Goldenen Vlies hervorgehoben. Das Monogramm „AD“ des Künstlers taucht als Signatur auf beiden Seiten an prominenter Stelle auf: einmal rechts unterhalb der Brust Franz I. Stephans und einmal rechts unterhalb der vier Kinder.

Beide Werke zeichnet die außergewöhnliche Umsetzung der barocken Formensprache in kostbarem Material und eine vielschichtige Ikonografie aus.

Besuchen Sie die Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien ab 13. Februar 2024!

(Münzkabinett [Saal III] 13. Februar 2024 bis 23. März 2025)
(Kunstkammer [Kabinette 21 und 21A] 13. Februar 2024 bis 13. Oktober 2024)