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Regalianus und Dryantilla: Das Carnuntiner Kaiserpaar

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Im Jahr 260 brach eine Katastrophe über das römische Imperium herein: Kaiser Valerianus I. geriet in die Gefangenschaft des Großkönigs der Sasaniden Shapur I. Überall im Reich erklärten sich nun zahlreiche Würdenträger oder Generäle zum Kaiser – angeblich waren es dreißig Tyrannen.

In Carnuntum war es Regalianus, der Heerführer (dux) der pannonischen Legionen, der sich von Rom lossagte. Obwohl es keine Münzstätte in der Garnison gab, ließ er von eigens angefertigten Stempeln Münzen für sich und seine Frau Dryantilla schlagen, die scheinbar alle auf älteren Denaren überprägt wurden, die aufgrund ihres höheren Silberanteils zugleich wesentlich wertvoller waren als zeitgenössisches Geld. Schon sehr bald scheint diese Usurpation ein Ende gefunden zu haben, denn Münzen von Regalianus und Dryantilla sind überaus selten.

So war es eine einzigartige Möglichkeit, dass das Kunsthistorische Museum 22 Münzen des carnuntiner Kaiserpaares aus der Sammlung Dr. Ernst Ploil erwerben konnte, die über den Interaktiven Katalog zum ersten Mal auch öffentlich einsehbar sind.

Da es sich bei diesen Stücken um die einzigen römischen Münzen handelt, die im heutigen Österreich geprägt wurden, sind sie damit wesentlicher Teil des kulturellen Erbes Österreichs.

Wir freuen uns, diese kostbaren Objekte auf Dauer für alle zugänglich machen zu können und bedanken uns bei all unseren Unterstützer*innen!



Bild: Dryantilla, 260 n. Chr., Antoninian, MK RÖ 95443