Bertha von Suttner – Autorin, engagierte Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin
Die 1905 mit dem Friedensnobelpreis geehrte tschechisch-österreichische Schriftstellerin und engagierte Friedensforscherin Bertha von Suttner verstarb am 21. Juni 1914 in Wien und damit heute vor genau 110 Jahren. Ihr Porträt findet sich auf der 1970 von der Oesterreichischen Nationalbank ausgegebenen 1000-Schilling-Banknote.
Saal II der Dauerausstellung des Münzkabinetts bietet die Möglichkeit, über die Geschichte und Entwicklung des Papiergeldes in Europa und in Österreich zu erfahren. Ab 1966 erfolgte durch die Oesterreichische Nationalbank die Ausgabe einer neuen Schilling-Serie und damit parallel zu Münzen auch insgesamt fünf neue Banknoten: Neben Carl von Ghega (20 Schilling), Ferdinand Raimund (50 Schilling), Angelika Kauffmann (100 Schilling) und Josef Ressel (500 Schilling) verwendete man das Porträt von Bertha von Suttner für den 1000-Schilling-Schein. Auf der Vorderseite der Banknote findet sie sich in der für sie typischen Kleidung mit Schleier wieder. Auf der Rückseite findet sich die Ansicht des Salzburger Schlosses Leopoldskron, sowie der Blick auf die Festung Hohensalzburg. Als durchgehendes Gestaltungselement präsentiert die Note ein feines ornamentales Muster, aus mehreren ineinander verwundenen, wellenförmigen Linien (Guillochen).
Die von dem Salzburger Grafiker Roman Hellmann (1921–2012) gestaltete Banknoten-Serie wurde erst 1983 von einer neuen abgelöst. Hellmann war ab den 1950er Jahren im Auftrag der Nationalbank für die Gewährleistung von gestaltungs- und sicherheitstechnischen Abläufen bei der Herstellung von Banknoten hauptverantwortlich und schuf zahlreiche Banknoten. Nicht zuletzt um damit auch die Sicherheit vor Fälschung zu gewährleisten, kamen neueste (Druck-)Techniken zum Einsatz, wodurch der OeNB auch international viel Beachtung zukam.
Bis heute ist Bertha von Suttner die einzige Österreicherin und war 1905 überhaupt die erste Frau, die den Friedensnobelpreis verliehen bekam. Dieser wurde auf ihre Initiative hin im Zusammenwirken mit Alfred Nobel nur wenige Jahre zuvor gestiftet. Als Autorin wird Bertha von Suttner maßgeblich mit dem von ihr 1889 veröffentlichten Werk „Die Waffen nieder!“ in Verbindung gebracht, in dem sie an den bedingungslosen Frieden appelliert und entschieden gegen den Krieg anschreibt. Das Porträt von Suttner findet sich zudem auf der aktuellen österreichischen 2-Euro-Münze (seit 2002).
Bild: 1000 Schilling 1966, Entwurf: Roman Hellmann, Stich: Alfred Nefe, PG 39241.