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Herzöge, Grafen, Fürsten
Das ursprünglich nur dem König bzw. Kaiser zustehende Münzrecht ist seit dem 10. Jh. in Deutschland und Frankreich auch auf den weltlichen Adel übergegangen, teils durch königliche Delegation, teils infolge der Schwäche des Königtums durch Usurpation und Gewohnheitsrecht. Während in Frankreich die Münzprägung des Adels durch das Königtum im Laufe der Zeit zurückgedrängt und am Ende des Mittelalters ganz aufhörte, ist sie im Gebiet des Deutschen Reiches zu einem festen Bestandteil des Münzwesens geworden und im 13. Jh. durch das Königtum auch formal sanktioniert worden.
Kreuzzüge und Kreuzfahrerstaaten
Der Aufruf Papst Urbans II. zur Befreiung Jerusalems von den Heiden im Jahre 1095 hatte ein ungeahntes Echo. Im Ergebnis des 1099 zur Eroberung Jerusalems führenden ersten Kreuzzuges entstanden als erste Kreuzfahrerstaaten das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa, das Königreich Jerusalem (nach dem Verlust Jerusalems 1187 nach Akkon verlegt) und die Grafschaft Tripoli. Das in den Kreuzfahrerstaaten in der ersten Hälfte des 12. Jh. zunächst ausgegebene Kupfergeld steht in normannisch-sizilischer und byzantinischer Tradition. Die ab etwa Mitte des 12. Jh. anlaufende Denar- und später Groschenprägung folgt europäischem Muster. Bemerkenswert sind Imitationen islamischer Gold- und Silbermünzen mit einer Mischung aus arabischem und christlichem Gepräge. Mit dem Fall von Akkon 1291 endete die europäische Münzprägung im Heiligen Land.
Österreich im Mittelalter
Österreich war im Mittelalter Teil des Deutschen Reiches. Die einheimische Münzprägung beginnt in Salzburg durch die Herzöge von Bayern bereits im 10. Jh. Die seit dem 12. Jh. durch die Salzburger Erzbischöfe gemünzten Pfennige aus den Silbervorkommen um Friesach in Kärnten (Friesacher Pfennige) bildeten zusammen mit dem etwas später entstandenen Wiener Pfennig die wichtigsten Geldsorten bis zur Mitte des 15. Jh. Goldmünzen sind zuerst in der zweiten Hälfte des 14. Jh., größere Silbermünzen als Pfennige erst in der zweiten Hälfte des 15. Jh. gemünzt worden. Die münzgeschichtlich wichtigste Region ist das im Mittelalter von Österreich noch unabhängige Tirol, das erst 1477 habsburgisch wurde. Mit den ab 1274/75 gemünzten Kreuzern und den 1486 in der Münzstätte Hall entstandenen ersten Talern (Guldiner (Guldengroschen) hat Tirol eine bedeutende Rolle in der europäischen Münzgeschichte des Mittelalters gespielt.