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Gold der Mogulherrscher – Die Zodiak-Münzen Jahangirs

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Mit dem astronomischen Frühlingsbeginn am heutigen 20. März verabschiedet sich nicht nur der Winter und es beginnt eine neue Jahreszeit, sondern findet auch ein Wechsel im astrologischen Kalender statt. Tierkreiszeichen lassen sich auch bereits auf den Prägungen der Mogulherrscher des 16. und 17. Jahrhunderts finden. Sie können aufgrund ihres Designs sowie ihrer ästhetischen kalligraphischen Legenden in arabisch-persischer Schrift zweifellos als Höhepunkt der numismatischen Kunst des Mogulreichs in Indien bezeichnet werden.

Unter den Mogulherrschern erlebte die höfische Kultur ab Mitte des 16. Jahrhunderts eine regelrechte Blütezeit, die sowohl die gesamte indische Kunst als auch Wissenschaft und Literatur nachhaltig geprägt hat. Bei Jahangir (reg. 1605–1627), dem vierten Großmogul, zeigt sich der Einfluss, den die Moguln selbst auf das Kunstschaffen ihrer Epoche nehmen konnten.

Anlässlich der Vollendung von zwölf Regierungsjahren, was Jahangir im März 1618 mit großen Feierlichkeiten beging, initiierte er eine neue Serie von Goldmünzen (Mohur) mit den zwölf Tierkreiszeichen. So trägt die eine Seite immer das Motiv der Sternenkonstellation des entsprechenden Monats, in dem die Münze geprägt worden ist. Auf der anderen Seite sind zumeist der Prägeherr sowie das Prägejahr und die Münzstätte angegeben.

Ein Mohur des Jahres 1619 (Abb.) zeigt den Widder vor der aufgehenden Sonne, darunter ist das Regierungsjahr 14 angegeben. Der Widder steht für den iranischen Monat Farwardin (21. März bis 20. April). Die Rückseite liest hingegen „In Agra hat das Antlitz des Goldes Glanz bekommen, durch Jahangir Shah, Akbar Shah‘s Sohn“ – und zwar 1028 AH, also 1619.

In Gold sind von dieser herausragenden Münzserie alle zwölf Tierkreiszeichen bekannt, in Silber hingegen nur fünf. Die Prägung der Zodiak-Münzen sollte 22 Jahre bis zum Tod Jahangirs andauern. Mit seinem Sohn Shah Jahan (reg. 1627–1657), der anordnete die Münzen seines Vaters einschmelzen zu lassen, kehrte die indische Münzprägung wieder zur klassischen bilderlosen Erscheinungsform zurück.

Die Zodiak-Münzen des Wiener Münzkabinetts wurden erstmals 1799 von Paulinus a Sancto Bartholomaeo (1748–1806), einem Karmelitermönch, der als Missionar in Indien tätig war, publiziert.