Anton Bruckner – 1000 Schilling Banknote von 1954
Am 4. September 2024 jährt sich der Geburtstag von Anton Bruckner, einem der bedeutendsten Komponisten Österreichs, zum 200. Mal. Sein Porträt findet sich auf der 1000-Schilling-Banknote von 1954.
Geboren 1824 in Ansfelden bei Linz/OÖ, kam er bereits früh durch seinen Vater, der Lehrer war, mit der Musik in Berührung. Nach dessen frühen Tod wurde Bruckner ins nahe gelegene Augustiner-Stift St. Florian geschickt, wo er als Sängerknabe auch Musikunterricht erhielt. In der Folge absolvierte er die Ausbildung zum Lehrer und unterrichtete selbst anfangs als Hilfslehrer. Parallel komponierte er bereits seine ersten Werke für Messen und perfektionierte sein Orgelspiel. Dies führte auch dazu, dass er die frei gewordene Stelle des Linzer Domorganisten übernahm und sich immer stärker dem Musikfach zuwendete. Als Komponist und Chormeister in Linz schrieb Bruckner zahlreiche Stücke.
Nicht ohne Kritik blieben seine Kompositionen in Wien, wo er ab Ende der 1860er Jahre lebte und als Lehrer für Musiktheorie am Konservatorium arbeitete. Mitte der 1880er erlebten Bruckners Kompositionen eine Blütezeit, die mit der Uraufführung der Sinfonie Nr. 7 in Leipzig ihren Ausgang nahm. Bruckners Musik setzte sich damit sowohl im In- als auch Ausland durch. Nach längerer Krankheit verstarb er 1896 und wurde in der Stiftsbasilika St. Florian begraben. Zu seinen bedeutendsten Werken in seinem Oeuvre zählen nicht zuletzt seine groß angelegten und virtuosen Sinfonien. Auch die Kirchenmusik bereicherte er um wichtige Kompositionen – unter anderem drei große Messen und das Te Deum. Für letzteres erhielt er von Kaiser Franz Joseph I. das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen.
Das Porträt Bruckners findet sich nicht nur auf zahlreichen Gedenkmünzen und -medaillen, sondern wie eingangs erwähnt auch auf der 1000-Schilling-Banknote von 1954. Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs und noch im Dezember 1945 ließ die Oesterreichische Nationalbank neue Banknoten für die junge Zweite Republik entwerfen, die allerdings noch mit den Druckplatten der Ersten Republik hergestellt wurden („Interimsnoten“). Für den Entwurf der anschließenden neuen Serie ab 1954 wurden die bereits etablierten Grafiker Roman Hellmann (1921–2012) und Erhard Amadeus-Dier (1893–1969) beauftragt. Hellmann war zu dieser Zeit bereits im Auftrag der Nationalbank für die Gewährleistung von gestaltungs- und sicherheitstechnischen Abläufen beim Druck von Banknoten hauptverantwortlich. Den Stich übernahmen Rudolf Zenziger (1891–1978) und Rudolf Toth (1918-2009). Für die unterschiedlichen Werte der 1950er-Serie sollten neben österreichischen Komponisten, auch Dichter, Schriftsteller, Mediziner und Nobelpreisträger abgebildet werden.
Die Banknote zu 1000 Schilling präsentiert auf der einen Seite das Porträt Anton Bruckners, auf der anderen die Orgel des Stifts St. Florian in Ansfelden, die auch bis heute seinen Namen trägt.
Bild: Roman Hellmann, Erhard Amadeus-Dier, 1000 Schilling, Österreich, 2. Republik, 1954, PG 38227.